2019 so viele Holzpellets wie noch nie – Kesselzahlen ziehen langsam nach
Berlin, 27. Februar 2020. Im Jahr 2019 war ein leichter Aufwärtstrend in der Pelletbranche festzustellen, so der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Ein Meilenstein war die Rekordproduktion von mehr als 2,82 Mio. Tonnen (t) Holzpellets, was einer Steigerung um 16,8 Prozent zum Vorjahr entspricht. 2,3 Mio. t Pellets wurden in 492.000 Pelletfeuerungen im Inland verbraucht, der Überschuss exportiert. Mit 34.650 Pelletfeuerungen ging der Zubau nur langsam um 4,3 Prozent voran. Insgesamt haben diese Anlagen 2019 rd. 3,45 Mio. t CO2 eingespart. Aufgrund der deutlich verbesserten Förderbedingungen für erneuerbare Wärme geht der DEPV für dieses Jahr von einem deutlich stärkeren Marktwachstum aus.
Produktion und Verbrauch von Holzpellets in Deutschland
Der Produktionsrekord belegt, dass Holzpellets als heimischer Brennstoff eine Versorgung mit klimafreundlicher Wärme auch im größeren Maßstab leisten können. Auf nachhaltiger Basis wurden in Deutschland im Jahr 2019 2,821 Mio. t Holzpellets produziert. Im Vergleich zum Vorjahr (2,415 Mio. t) ist das eine erhebliche Steigerung um 16,8 Prozent. Der Verbrauch belief sich 2019 bundesweit auf knapp 2,3 Mio. t. Knapp ein Viertel der deutschen Pelletproduktion (24,1 Prozent) wird in Säcke abgefüllt und für Pelletkaminöfen hierzulande oder im benachbarten Ausland genutzt. „Wir würden uns freuen, wenn Produktionssteigerungen in Zukunft nicht ganz so stark exportgetrieben wären, sondern mehr Pellets direkt in der Region genutzt würden“, so Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPV. „Momentan hat die Witterung noch einen deutlich stärkeren Einfluss auf den Pelletverbrauch als der Anlagenzubau. Das hilft nur bedingt, die Ziele aus dem Klimaschutzplan 2030 zu erreichen.“ Die 2019 erzielte Einsparung von 3,45 Mio. t. CO2 belegt, welch wichtige Rolle die kleinen Presslinge bei der Erreichung der Klimaziele 2030 spielen können.
Holzpellets aus Deutschland zeichnen sich durch hochwertige Qualität aus: 97,2 Prozent wurden in der Premiumklasse ENplus A1 hergestellt. Der Hauptrohstoff sind Späne direkt aus dem Sägewerk. Als Land mit der europaweit höchsten Sägewerksdichte und dem damit verbundenen Anfall von Resthölzern ist Deutschland auch bei der Pelletproduktion international führend. Für das laufende Jahr rechnet der DEPV mit einem moderaten Anstieg der Pelletproduktion auf 3 Mio. t.
Markt für Pelletfeuerungen in Deutschland
Mit rd. 34.650 im Inland abgesetzten Pelletfeuerungen wurde das Vorjahresergebnis (33.225) um 4,3 Prozent erneut übertroffen. Zugebaut wurden im Einzelnen 19.000 Pelletkaminöfen, 15.000 Pelletkessel und wasserführende Pelletkaminöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 650 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW. Insgesamt wurden durch Pelletfeuerungen auf diese Weise im Jahr 2019 bundesweit rd. 11,3 Terawattstunden Endenergie zur Verfügung gestellt. Das machte etwa 6,5 Prozent der erneuerbaren Energien im Wärmesektor bzw. knapp 1 Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland aus.
„Trotz des Produktionsrekords wurde das Klimapotenzial der Branche nicht ausgeschöpft“, sagt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele: „Die seit Jahresbeginn erheblich verbesserten Förderbedingungen des Bundes für den Einbau von modernen Holz- und Pelletfeuerungen sind allerdings ein wichtiger Schritt in Richtung einer tatsächlichen Wärmewende. Seit Anfang des Jahres zeigen Kunden ein großes Interesse am Heizen mit Pellets.“ Bentele sieht darin ein gutes Zeichen für das laufende Wirtschaftsjahr und freut sich über die steigende Nachfrage. „Leider gibt es noch zu wenige auf erneuerbare Energien spezialisierte Heizungsbauer. Aus diesem Grund bieten wir zusammen mit den SHK-Innungen und unseren Mitgliedern Infotage zur neuen Förderung an und qualifizieren in über 100 Schulungen zum Pelletfachbetrieb.“
Für das Jahr 2020 rechnet der DEPV mit der Zunahme des Zubaus an Pelletfeuerungen um 6.200 Stück auf 40.850 Anlagen (gegenüber rd. 34.650 Feuerungen 2019), davon etwa die Hälfte Pelletkaminöfen. Die Versorgung mit Pellets sei aufgrund des nachhaltigen Rohstoffangebots gesichert. „Wer in Zukunft klimafreundlich heizen will, kommt nicht an der Pelletheizung vorbei!“, so Bentele.
Stabiler Pelletpreis
Der Preis für Pellets war auch im Jahr 2019 wie gewohnt stabil und günstig. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 251,22 EUR, was 5,02 ct/kWh entspricht. Das waren 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 8,0 Prozent weniger als 2013. Heizöl war 2019 im Schnitt mit 6,88 ct/kWh 37 Prozent teurer als die Holzpresslinge, Gas mit durchschnittlich 6,23 ct/kWh 24 Prozent teurer.
Quelle: Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V., Stand: 04.03.2020